Alles Chefsache?

Chefsache

Was das Betriebsklima angeht, ist dies kaum zu leugnen. Den größten Batzen an Einfluss auf das Wohlgefühl und somit das Engagement der Mitarbeiter hat der Chef: vor der Tätigkeit an sich, vor der Bezahlung, vor Kollegen und dem Arbeitsumfeld.

Wer mit seinem Vorgesetzten nicht klarkommt, ist häufiger krank und wechselt entsprechend auch schneller das Unternehmen. Ein schlechter Chef sorgt für eine steigende Fluktuation und für Umsätze, die unter dem Potential bleiben.

Der Mitarbeiter eines schlechten Chefs ist – im wahrsten Sinne des Wortes – belastet. Die Top-Beschwerden sind Rückenschmerzen, Erschöpfung bis hin zum Burn-Out und Schlafprobleme.

Und nicht alle Unternehmen sind darin geschult, diese Probleme zu erkennen und auch bereit, diese fair zuzuordnen.

Was aber macht einen Chef zu einem schlechten?

Die Kernproblematik ist mangelnde Wertschätzung. Und das macht es so furchtbar, denn nichts ist vermeidbarer. Mangelnde Wertschätzung bedeutet letztendlich mangelnder Respekt vor dem Gegenüber, vor dem Menschen. Wenn ich darauf vertraue, dass jeder Mitarbeiter sein Bestes gibt und sich bemüht, dann hat somit Jeder automatisch Wertschätzung verdient.

Wer den Eindruck hinterlässt oder bei dem es gegebenenfalls sogar so ist, dass er sich nicht bemüht bei seiner Tätigkeit, der hat in seinem Leben zu wenig Wertschätzung erhalten. Diese Mitarbeiter empfinden es so, dass sie eh machen können, was sie wollen, denn es wird eh nie ausreichen. Aus diesem Teufelskreis holt einen nicht der Druck vom Chef, sondern das entgegengebrachte „Ich glaube an dich.“ (ggf. in Verbindung mit einem Coaching).

Heutzutage wird Wertschätzung primär an die Leistung, die Resultate geknüpft. Tja, da machen Menschen nun einmal Fehler oder arbeiten einfach anders, als der Chef es tun würde.

Es ist genau wie mit den Kindern. Auch sie sollten Liebe verdienen durch ihr reines Dasein und nicht durch ihre Leistung.

Auf die Haltung kommt es an

Wertschätzung ist also eine Frage der inneren Haltung. Es geht nicht darum, alles gut zu finden oder alles zu loben. Aber es geht darum, in jedem Menschen einen Wert zu sehen. Was genau bringt dieser Mensch durch seine Arbeit, aber auch durch seine Art in das Unternehmen ein? Und hier lässt sich – garantiert – bei Jedem etwas finden. Und es sollte Chefsache sein, dies zu finden und darauf aufzubauen. Wenn ein Vorgesetzter die Stärken eines Mitarbeiters erkennt und diesen entsprechend fordert und fördert, ist allen geholfen.

Fakt ist: Wer einen fachlich guten, aber menschlich „schwachen“ Chef bestimmt, der holt sich Kummer und Sorgen ins Unternehmen anstelle von Qualität.

Foto: pixabay.de

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