Das Wetter und wir

Wetter

Hochsommer in Deutschland und es regnet seit Wochen. Da kann die Stimmung schon mal kippen. Kann oder muss? Denn was macht das Wetter wirklich mit uns?

So ist es halt

Das Wetter ist, wie es ist. Und dieses Sein bewirkt beim Menschen körperliche Anpassungsmechanismen wie Frieren oder Schwitzen. Zudem hat das Wetter Einfluss auf unsere Stimmung und unser Verhalten. 

Das Wetter und unser Verhalten

Wenn das Wetter „gut“ ist – und das heißt bei den meisten Menschen warm, weder zu kalt noch zu heiß, und trocken – dann reagieren wir auf eine bestimmte Weise. Wir sind nicht so kritisch, hören mehr auf das Bauchgefühl, sind kreativer und offener. Gehen die Temperaturen hoch, steigt auch der Mut. Zudem geben wir mehr Trinkgeld, sind insgesamt hilfsbereiter. ABER wir sind auch unkonzentrierter, übermütig, aggressiver und weniger pünktlich.

Ist das Wetter „mies“, dann achtet der Mensch mehr auf Details, hat einen stärkeren Fokus auf Zahlen/Daten/Fakten. Die Erwartungen an die eigene Person, aber auch an das Umfeld steigen.

Das Wetter und unsere Stimmung

Nachgewiesen ist, dass mehr Licht (nicht unbedingt die Sonne) die Stimmung verbessert. Und das gleich dreifach. Erstens wird die Bildung des Schlafhormons Melatonin reduziert, welches uns müde und auch ein bisschen schlapp macht. Zweitens wird der Botenstoff Serotonin verstärkt ausgeschüttet. Serotonin wird in der Zirbeldrüse gebildet und wirkt vor allem im limbischen System, das für die Regulierung unserer Stimmung zuständig ist. Je mehr Serotonin, desto mehr von der guten Stimmung. Drittens wird Vitamin D3 gebildet. Es intensiviert – vereinfacht gesagt – die Serotoninerhöhung und die Melatoninreduktion.

Ein Erfolg: Die Licht-Therapie

Aus diesen Gründen wurde auch die Lichttherapie für Menschen mit „Winterdepression“ (SAD – seasonal affective disorder) entwickelt. In Deutschland sind etwa 5 % der Bevölkerung hiervon betroffen. Die speziell entwickelten „Tageslichtlampen“ bringen es auf bis zu 10.000 Lux. Zum Vergleich: Ein strahlender Sommertag bringt es auf über 100.000 Lux, eine durchschnittliche Innenraumbeleuchtung liegt bei bis zu 500 Lux. Ein einziges Lux reicht aus, damit wir unser Umfeld im Ansatz erkennen. 

Aber da ist noch mehr

Das Wetter macht also mit uns, was es will. Aber wie stark es das tut, das widerum hängt von jedem Einzelnen ab. Es gibt für alles im Leben drei Einflussfaktoren: Vererbung, die Herkunftsfamilie und das soziale Umfeld wie Freunde, Schule/Beruf, Lebensort & die individuellen Lebenserfahrungen.

Wir werden von Kindheit an beeinflusst, wie wir mit dem Wetter umgehen. Wenn die Eltern schon regenscheu im Haus bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch wir den glitzernden Tropfen nichts abgewinnen können. Ist das Wetter überhaupt ein Thema in der Familie oder bei den Freunden oder wird einfach immer das Beste aus dem Tag gemacht? 

In Bezug auf unsere Stimmung und das Wetter kann man vereinfacht sagen: Je mehr man die Sonne genießt, desto höher ist der positive Sonnen-Einfluss. Je mehr man unter dem Grau in Grau leidet, desto mehr reißt es auch die Stimmung runter. Unsere Grundhaltung intensiviert also unseren Umgang mit dem Wetter. Wie schon Pippi Langstrumpf sagte: „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.“. Und das gilt auch für das Wetter.

Foto: pixabay.de

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