Für euch, ihr lieben Harmoniesüchtigen!

es allen recht machen

„Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg – es allen recht machen zu wollen“. (Platon)

Ihr seid so nette Menschen und ich würde euch gerne kennenlernen. So richtig. Kann ich aber nicht. Da ihr es immer nur richtig machen wollt und daher immer ein wenig zu früh zurückzuckt, den Kopf in den Sand steckt, weglauft. Aus Angst vor einem möglichen Konflikt, einer eventuellen Zurückweisung, möglicher Kritik. Aus lauter Umsicht auf die anderen bleibt ihr dabei selbst auf der Strecke. Das ist so schade. Denn sicher seid ihr auch so einfach nette Menschen. Aber mit ein paar Ecken und Kanten. Und einer eigenen Meinung. Also ich fänd das spannend!

Wir alle haben Bedürfnisse. Die wollen wir befriedigt haben. Und ein Bedürfnis ist tatsächlich auch, dass wir Bedürfnisse anderer befriedigen wollen. Um Dank zu bekommen oder Liebe. Aber wer immer nur den anderen dient, der kann auf Dauer nichts bekommen. Denn dem können die anderen nichts geben. Für beide Seiten unbefriedigend. Liebe Harmoniesüchtige, wir würden euch so gerne mal ein wirklich guter Freund sein. Euch helfen ohne bei dem Riesendank gleich wieder ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Hört auf, euch zu verbiegen!

Wir haben euch bestimmt lieb, noch viel mehr lieb, wenn wir euch richtig kennen. Aber dafür müsst ihr erst einmal euch selbst annehmen und wertschätzen. Dann braucht ihr unsere Bestätigung viel weniger, aber ihr bekommt sie bestimmt viel mehr. Wäre das nicht ein schönes Ziel? Weniger tun für andere und trotzdem mehr bekommen?

Natürlich gibt es auch welche, die euch ausnutzen. Wir anderen sind ja nicht dumm, denn wir spüren, dass ihr euch vergesst, um nach uns zu schauen. Manche nutzen das aus. Das ist nicht nett. Sind aber halt nur manche.

Wer nur eure Sonnenseite kennt, der kann euch nie wahrlich mögen oder lieben. Das tut man dann, wenn man den anderen mit all seinen Facetten annimmt. Habt keine Angst. So schlimm könnt ihr nicht sein. Aber ein bisschen schlimm vielleicht. So schlimm wie wir anderen, mal traurig, mal genervt, mal unsicher, mal grob… Und ihr? Mögt uns doch trotzdem auch! Oder?

Für euch, ihr lieben Harmoniesüchtigen!
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